Italien kämpft gegen schlimmste Dürre seit Jahren

Italien kämpft angesichts drückender Hitze gegen die schlimmste Dürre seit Jahren. Die italienische Bewässerungsbehörde ANBI schlug gestern Alarm und warnte, das Land bewege sich angesichts der für Ende Juni erwarteten Spitzentemperaturen von 40 Grad Celsius und der schlimmsten Trockenperiode der vergangenen Jahre auf eine „dramatische“ Lage von Umwelt und Wirtschaft zu.

teilweise ausgetrocknetes Flussbett des italienisches Flusses Po
Reuters/Gabriele Pileri

Der ausbleibende Regen führte dazu, dass Flüsse und Stauseen ausgetrocknet sind. Der Po, Italiens längster Fluss, ist von der schlimmsten Dürre seit rund 70 Jahren betroffen. Der 652 Kilometer lange Strom im Norden des Landes ist für rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Produktion existenziell.

Notstand in Lazio

„Der Wasserdurchfluss hat sich innerhalb von zwei Wochen halbiert“, teilte ANBI mit. Der Wasserpegel müsste mehr als doppelt so hoch wie aktuell liegen, um zu verhindern, dass Meereswasser in das Flussbett fließt und landwirtschaftliche Flächen zerstört. Auch die großen Seen in Norditalien hätten Tiefststände erreicht. Der Pegel von Wasserreservoirs in Mittelitalien sei ebenfalls gesunken.

Die Provinz Lazio, die um Rom liegt, hat in dieser Woche angesichts der Wasserknappheit den Notstand ausgerufen. In einigen Gemeinden wurden Verbote beschlossen, so soll Wasser nicht die Bewässerung von Gärten oder das Füllen von Schwimmbecken benutzt werden. Die Temperaturen sollen in der kommenden Woche zehn bis zwölf Grad über die jahreszeitlich üblichen Temperaturen liegen. Auf den Inseln Sardinien und Sizilien werden Spitzenwerte von bis zu 44 Grad erwartet.