NASA bestätigt: Raketenteil auf Mond eingeschlagen

Mehr als drei Monate nach der Kollision haben Beobachtungen der US-Raumfahrtbehörde (NASA) erstmals einen ungeplanten Aufschlag eines Raketenteils auf dem Mond bestätigt. Auf Bildern der Sonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ seien gleich zwei Krater von dem Aufprall am 4. März zu sehen, teilte die NASA mit.

Ein östlicher Krater habe einen Durchmesser von 18 Metern, ein westlicher einen von 16 Metern. Der Einschlag auf der erdabgewandten Seite des Mondes hatte Anfang März nicht live beobachtet oder gemessen werden können, da es zu dem Zeitpunkt dort keine entsprechenden Sonden, Teleskope oder Messinstrumente gab.

Unklarheit über Identität von Rakete

Die Entdeckung von gleich zwei Kratern sei „unerwartet“ gewesen, hieß es, und deute darauf hin, dass es sich um eine Rakete handle, die an beiden Enden größere Lasten trage. Das könne Hinweise auf die Identität der Rakete geben – denn was genau auf dem Mond eingeschlagen ist, war zunächst immer noch unklar.

Zunächst war von einem Teil einer SpaceX-Rakete die Rede gewesen, dann aber hatten die Wissenschaftler sich korrigiert: Es handle sich um einen Teil einer alten chinesischen Rakete, wahrscheinlich die Trägerrakete der „Chang’e 5-T1“-Mission, die 2014 von der Erde ins All geschossenen worden war. China hatte diese Berichte jedoch zurückgewiesen.

Nicht von NASA-Mission

Nach der Analyse der Aufnahmen sei nun aber deutlich, dass dieses Objekt nicht von einer NASA-Mission stamme, sagte ein Sprecher der US-Raumfahrtbehörde der dpa. Bei dem Aufprall handelt es sich um die erste bekannte ungeplante Kollision eines Raketenteils mit dem Mond, geplante Einschläge zu Forschungszwecken hat es in der Vergangenheit aber mehrfach gegeben.