Stierkampfarena in Kolumbien eingestürzt – Ermittlungen

Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Etwa 300 Besucher seien verletzt worden, 30 von ihnen schwer, sagte der Gouverneur des Departments Tolima, Ricardo Orozco, gestern Abend (Ortszeit) im Rundfunk. Bei den Toten handle es sich um zwei Frauen, einen Mann und ein 14 Monate altes Kind.

Staatspräsident Ivan Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Sein gewählter Nachfolger Gustavo Petro schrieb, er bitte die Lokalverwaltungen des Landes, keine Veranstaltungen mehr zu genehmigen, bei denen Menschen oder Tiere getötet würden. Nach Informationen des Senders bereitet die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Bürgermeister und andere Beamte vor.

Ursache unklar

„Angesichts des Ausmaßes dessen, was auf den Videos zu sehen ist, hätte die Tragödie noch viel schlimmer ausgehen können“, sagte Gouverneur Orozco dem Sender RCN. Auf den Clips in sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie auf einer Seite der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogota, die mit Hunderten Zuschauern besetzten Holztribünen einstürzen und dabei nach vorne in die Arena kippen. Die Ursache ist unklar.

Auf dem eingestürzten Teil der Konstruktion saßen etwa 800 Zuschauer, sagte Orozco. Laut einem Bericht der Zeitung „El Tiempo“ verbreitete nach dem Vorfall zudem ein aus der Arena geflüchteter Stier Panik in den Straßen der rund 75.000 Einwohner zählenden Stadt. Der Gouverneur rief die Bürgermeister in der Region auf, ähnliche Feste abzusagen.