Energieminister beschlossen Gasspeicher-Mindestfüllstand

Die EU-Energieminister haben das Auffüllen der Gasspeicher in den EU-Ländern zu mindestens 80 Prozent bis zum kommenden Winter beschlossen. Bei ihrem Treffen heute in Luxemburg nahmen die Energieminister einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission formell an. Mit der Vorgabe soll sichergestellt werden, dass die Gasspeicherkapazitäten genutzt und solidarisch zwischen den Mitgliedsstaaten aufgeteilt werden.

Laut der Verordnung sollen die nationalen Gasspeicher der EU-Länder bis 1. November zu mindestens 80 Prozent gefüllt sein, in den folgenden Wintern zu 90 Prozent. Insgesamt will die EU versuchen, gemeinsam in diesem Jahr einen Füllstand von 85 Prozent der gesamten unterirdischen Gasspeicherkapazität zu erreichen.

Habeck warnt vor Zwangsdrosselung

Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte vor dem Treffen vor Zwangsdrosselungen bei einer Mangellage im kommenden Winter. Über den Winter drohe „mittelfristig“ ein Szenario, „dass tatsächlich Reduktionen gesetzlich verordnet werden müssen“, so Habeck am Rande eines Treffens mit den Energieministern der EU-Länder in Luxemburg.

Eine solche Reduktion würde in Europa und Deutschland seiner Einschätzung nach „zu einer schweren Wirtschaftskrise“ führen.

Wer genau von Reduktionen betroffen sein könnte, sagte der Minister nicht. Das sei „völlig“ abhängig von der jeweiligen Situation und davon, wie kalt der Winter werde. Habeck betonte gleichzeitig, dass „solidarisches“ und „sehr schnelles Handeln“ nötig sei, um ein solches Szenario zu vermeiden.