Litauens Parlament verbietet Gasimporte aus Russland

In Litauen hat das Parlament heute einstimmig den Import von Erdgas aus Russland verboten. Per Gesetzesänderung wird verfügt, dass Lieferanten aus Ländern, die als Bedrohung für die nationale Sicherheit gelten, der Zugang zum litauischen Gastransportsystem verwehrt wird. Auch das Flüssiggasterminal in Klaipeda kann nicht von ihnen genutzt werden. Ausnahmen gelten für Lieferanten, die Gas über Litauen in die russische Ostsee-Enklave Kaliningrad transportieren.

Importe bereits völlig gestoppt

Das baltische EU- und NATO-Land hatte seine Energieimporte aus Russland nach eigenen Angaben vor gut einem Monat vollständig gestoppt. Mit der Regelung soll das Erdgasembargo nach Angaben von Energieminister Dainius Kreivys auch de jure festgeschrieben werden. „Wir brauchen dieses Gesetz, um es auf Dauer zu erhalten“, wurde er in einer Parlamentsmitteilung zitiert.

Das litauische Parlament hatte die Regierung in Vilnius im März angesichts des Ukraine-Kriegs dazu aufgefordert, den Import und Verbrauch von russischen Energieressourcen so schnell wie möglich zu stoppen. Nach Parlamentsangaben bezog Litauen jährlich Öl, Gas und Strom im Wert von mehr als drei Milliarden Euro aus Russland.