Breiter Appell für Absicherung von Rundfunkfrequenzen

Mit einem Appell haben sich 50 Verbände und Unternehmen der Rundfunk- und Kulturindustrie aus 19 europäischen Ländern an die politischen Entscheidungsträger in der EU gewandt. In ihrem „Aufruf an Europa“ fordern sie die weitere exklusive Nutzung des Frequenzbandes zwischen 470 und 649 MHz.

Funkfrequenzen sind ein begehrtes Gut. Mobilfunkunternehmen sind darauf genauso angewiesen wie Radio und Fernsehen. Aber auch Theater, Opernhäuser und andere Veranstalter nützen Funk etwa für drahtlose Mikrofone und andere drahtlose Geräte. Ein Frequenzbereich, nämlich das sogenannte UHF-Spektrum von 470 bis 694 MHz war bisher für Rundfunk und Veranstaltungen reserviert – und für Mobilfunkunternehmen tabu.

EU-Konsultationsverfahren bis Mitte August

Ob das auch in Zukunft so bleibt, wird noch in diesem Jahr im November auf der „World Radiocommunication Conference“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten verhandelt. Bereits davor soll die europäische Entscheidungsfindung abgeschlossen sein. Das vorbereitende Konsultationsverfahren, das die Radio Spectrum Policy Group für die Stellungnahme der EU-Kommission aktuell durchführt, endet für die Mitgliedsstaaten am 12. August 2022.

Der Allianz gehören in Österreich etwa der ORF und sein Tochterunternehmen ORS, der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), die Vereinigten Bühnen Wien, die Wiener Staatsoper und das Burgtheater an. Bereits im Frühjahr hatten sie im Namen zahlreicher Rundfunk- und Kulturinstitutionen ein politisches Positionspapier unterzeichnet. Darin wurde die österreichische Bundesregierung aufgefordert, sich auf europäischer Ebene für den Erhalt des UHF-Bandes einzusetzen.

„Wir appellieren an die Bundesregierung, die Absicherung der Rundfunk- und Kulturfrequenzen innerhalb der Europäischen Union bedingungslos zu unterstützen“, wird der Sprecher der „Allianz der TV-, Radio- und Kulturveranstalter“, ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer, in einer Aussendung zitiert. Für die betroffenen Branchen sei eine Beibehaltung der über sechs Jahrzehnte bewährten Frequenznutzung „alternativlos“.