Ampelkommission: Infektionsrisiko steigt

Das Risiko einer CoV-Infektion vergrößert sich weiter. In allen Bundesländern ging zuletzt der Trend deutlich nach oben, ist aus dem – der APA vorliegenden – Arbeitsdokument der Ampelkommission ablesbar. Laut dem Papier gibt es auch in keinem Land mehr geringes Risiko. Allerdings ist die Farbgebung mittlerweile mit Vorsicht zu genießen.

Das hängt mit den Kriterien zusammen, die zu Grunde gelegt werden. Seit kurzer Zeit wird nämlich die Positivitätsrate der Tests bzw. deren Anzahl nicht mehr eingerechnet. Davon profitieren jene Länder, in denen kaum getestet wird.

Mehr Tests, mehr Nachweise

So kommt es, dass jene beiden Länder, die am häufigsten testen, auch jene sind, die verhältnismäßig die meisten nachgewiesenen Infektionen haben und somit als einzige in die orange Stufe des hohen Risikos gerutscht sind.

Dabei handelt es sich um die beiden SPÖ-geführten Bundesländer Wien und Burgenland. Ein Vergleich: In der Bundeshauptstadt wird auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet mehr als neunmal so oft getestet wie in Tirol. Die rohe Tagesinzidenz ist in Wien aber nicht einmal doppelt so hoch. Das lässt vermuten, dass die Dunkelziffer in der Bundeshauptstadt deutlich geringer sein dürfte.

Abwassermonitorings relativeren Zahlen

Dazu relativieren auch die Ergebnisse des Abwassermonitorings die Aussagekraft der Ampelfarben. Dort wurde zuletzt die bei Weitem größte Belastung in Niederösterreich gemessen. Getestet wird in dem Bundesland freilich nicht allzu viel, etwa nicht halb so oft wie im Burgenland.

Dennoch führen die niedrigeren gemessenen Positivzahlen dazu, dass Niederösterreich im gelben Bereich des mittleren Risikos verharrt wie alle Bundesländer außer Wien und Burgenland. In der Vorwoche war in Kärnten, Steiermark und Oberösterreich noch geringes Risiko (gelb-grün) festgestellt worden.

Dabei hat Niederösterreich eine Positivitätsrate über alle Tests von 14,4 Prozent. In den ebenfalls gelben Ländern Tirol und Vorarlberg liegt sie gar bei 22,4 bzw. 22,7 Prozent. Anders das Burgenland mit 6,5 und Wien mit 4,1 Prozent.