Schallenberg: Ägypten darf nicht „ins Rutschen kommen“

Ägypten bekomme die geopolitischen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine besonders zu spüren. Dem gelte es entgegenzuwirken, konstatierte Außenminister Alexander Schallenberg gestern Abend zu Beginn eines Besuchs in Kairo, in dessen Rahmen er und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) mit den jeweiligen Amtskollegen zusammenkommen werden. „Keiner hat ein Interesse, dass das größte Land Nordafrikas ins Rutschen kommt.“

Ägypten leide als Hauptimporteur von ukrainischem Weizen besonders unter der durch den Krieg ausgelösten Nahrungsmittelkrise, stellte Schallenberg fest. „80 Prozent des in Ägypten benötigten Weizens würden importiert, die Ukraine und Russland sind Hauptlieferanten.“

Der russische Präsident Wladimir Putin treibe die Preise aber in die Höhe und Menschen in Nordafrika in die Armut, kritisierte Schallenberg. "Russland blockiert ukrainische Häfen im Schwarzen Meer, zerstört gezielt Getreidesilos und verhindert durch die fortgesetzten Kampfhandlungen ein normales Bestellen und Ernten der Felder, stellte der Außenminister fest. Auch der steigende Ölpreis trage zu einer sehr angespannten Situation bei, da Benzin in Ägypten stark subventioniert wird.