Festnahme nach Schüssen bei US-Feiertagsparade

Nach der tödlichen Schusswaffenattacke bei einer Parade zum US-Nationalfeiertag nahe Chicago ist der Verdächtige laut Medienberichten gefasst worden. Der 22-Jährige sei ohne Zwischenfälle festgenommen worden, berichtete die Zeitung „Chicago Sun-Times“ unter Berufung auf die Polizei. Er wurde demnach auf einer Autobahn nahe der Großstadt Chicago gesichtet und nach einer kurzen Verfolgungsjagd festgenommen.

Bei dem Angriff waren am US-Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, in der nördlich von Chicago gelegenen Stadt Highland Park im Bundesstaat Illinois mindestens sechs Menschen getötet worden. Später gab die Polizei die Identität des 22-jährigen Verdächtigen bekannt. Er wurde zunächst offiziell als „Person von Interesse“ bezeichnet.

Hintergründe unklar, FBI ermittelt

Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagte, es scheine, als habe der Täter vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf Anwesende geschossen. Bei der gefundenen Schusswaffe habe es sich um ein „leistungsstarkes Gewehr“ gehandelt. Meist kommen bei solchen Bluttaten in den USA Sturmgewehre zum Einsatz. Zu den Ermittlungen sei die Bundespolizei FBI hinzugezogen worden.

Die Hintergründe der Tat sind noch nicht bekannt. „Heute Früh um 10.14 Uhr wurde unsere Gemeinde durch einen Gewaltakt terrorisiert, der uns zutiefst erschüttert hat“, sagte Bürgermeisterin Rotering. O’Neill sagte, Polizisten und Rettungskräfte seien bei der Parade anwesend gewesen und hätten sofort reagiert. Nach der Parade war in Highland Park ein Fest zum Unabhängigkeitstag der USA geplant, das die Bürgermeisterin nach der Bluttat absagte.

Langpaul (ORF) zur Schießerei in Chicago

ORF-Korrespondent Thomas Langpaul berichtet über die Schießerei bei der Parade zum US-Nationalfeiertag in Chicago.

Biden „schockiert“

Die USA haben seit Langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. US-Präsident Joe Biden zeigte sich „schockiert über die sinnlose Waffengewalt, die an diesem Unabhängigkeitstag wieder einmal Trauer über eine amerikanische Gemeinde gebracht hat“.

In seiner Mitteilung hieß es: „Ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben.“ Die Demokraten fordern seit Langem schärfere Waffengesetze. Weitreichende Reformen scheitern immer wieder am Widerstand der Republikaner im Kongress und am Einfluss der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA.