Zwei österreichische Kinder aus syrischem Lager geholt

Zwei Kinder mit österreichischer Staatsbürgerschaft sind Anfang Juni aus einem syrischen Anhaltelager nach Österreich geholt worden. Die beiden seien sofort mit ihren Angehörigen in Österreich vereint worden, teilte das Außenministerium gestern mit. Ob es sich bei den Kindern um jene der 2014 nach Syrien gereisten Salzburgerin Maria G. handelt, gab das Ministerium nicht bekannt. Auch zum Zustand der Kinder und ihrer Eltern gab es keine Auskunft.

„Die Wahrung des Kindeswohls hat für uns oberste Priorität. Es gilt, dass diese nicht gegen den Willen ihrer Mütter von diesen getrennt werden können“, sagte die stellvertretende Außenministeriumssprecherin Antonia Praun. Seit Kriegsausbruch 2011 seien bisher vier Minderjährige mit österreichischer Staatsbürgerschaft aus Syrien zurückgeholt worden. Zudem wisse man von aktuell weniger als zehn österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern, die sich in den Lagern al-Rodsch und al-Hol befinden.

Im Jahr 2019 holte Österreich zwei Kinder der mutmaßlich verstorbenen Wiener IS-Anhängerin Sabina S. zurück. Das Sorgerecht wurde den Großeltern übertragen. Ebenfalls 2019 wurde per DNA-Test die österreichische Staatsbürgerschaft der Kinder von Maria G. festgestellt. Sie konvertierte als 17-Jährige zum Islam und schloss sich ein halbes Jahr später dem Islamischen Staat (IS) an. Ihre Eltern bemühten sich um ihre Rückholung, doch das Außenministerium sprach von sehr eingeschränkten Möglichkeiten in der Region.