Gasspeicher Haidach wird per Gesetz befüllt

Österreich will den leerstehenden Erdgasspeicher Haidach in Salzburg wie bereits angekündigt durch andere Versorger befüllen lassen. Da der von der russischen Gasprom genutzte Speicher nach wie vor nicht befüllt werde, solle er nun dem Betreiber entzogen und anderen zur Verfügung gestellt werden, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) heute nach dem Ministerrat. „Auch wir als Republik Österreich werden diesen Speicher in Zukunft nutzen.“

Ergasspeicher Haidach
ORF.at/Roland Winkler

Der Speicher Haidach ist ein Gemeinschaftsprojekt der österreichischen RAG mit Gasprom und dem deutschen Gashandelsunternehmen Wingas. Seit 1. Juli ist es in Österreich per Gesetz verboten, gebuchte Speicherkapazitäten nicht zu nutzen.

Grafik zum Gasspeicher Haidach
Grafik: APA/ORF.at

„Wenn Kunden nicht einspeichern, muss die Kapazität weitergegeben werden. Das ist kritische Infrastruktur, die braucht man gerade jetzt in so einer Krise“, sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Mit Deutschland soll zudem ein bilaterales Abkommen geschlossen werden, um den Auftrag der EU-Kommission für ein gemeinsames Befüllen des Speichers zu erfüllen. „Diese Arbeiten sind weit fortgeschritten.“ Im Speicher Haidach können rund 2,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas gespeichert werden, was ihn zum zweitgrößten Speicher Mitteleuropas macht.

Er diente bisher vor allem der Versorgung Deutschlands, soll nach den Plänen der Regierung nun aber auch an das heimische Gasnetz angeschlossen werden. „Hier erwarte ich mir von allen Beteiligten eine raschestmögliche Umsetzung“, zitierte Reuters Gewessler.