Vollspaltenböden: Nationalrat fixierte Aus

Das Ende der Vollspaltenböden in der Schweinehaltung ist besiegelt. Dafür sorgt eine Tierschutznovelle, die heute Nachmittag vom Nationalrat beschlossen wurde. Allerdings können bestehende Anlagen noch bis 2039 weiter betrieben werden, was SPÖ und NEOS empörte. FPÖ-Mandatar Peter Schmiedlechner nannte die Tierschutzmaßnahmen „Politik der Schwachsinnigen“.

Endgültiges Aus erst mit 2040

Gegen die Vollspaltenböden waren Tierschutzorganisationen, allen voran der Verein gegen Tierfabriken (VGT) seit vielen Jahren Sturm gelaufen. Nunmehr wurde von der Politik den Rufen doch Gehör geschenkt. Bereits ab kommendem Jahr sind sie bei Neu- oder Umbauten untersagt. Allerdings ist das endgültige Aus erst mit 2040 fixiert.

SPÖ-Mandatarin Cornelia Ecker fühlte sich dabei „gefrotzelt“. Noch dazu sei es über Ausnahmen mit Geschick möglich, die Böden noch weit länger als 2040 zu verwenden. NEOS-Abgeordnete Katharina Werner sprach von einem schlechten Scherz.

Grüne orten „Meilenstein“

Seitens der Grünen meinte wiederum die Abgeordnete Olga Voglauer, das Aus der Vollspaltenböden sei ein „Meilenstein“. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verwies darauf, dass selbst der VGT von einem mutigen Schritt gesprochen habe. Für den Bauernbund betonte dessen Obmann Georg Strasser (ÖVP), dass man mit den Übergangsfristen die Transformation möglich mache. In die Pflicht nahm er jetzt aber auch Handel und Konsumenten. Der Tisch sei gedeckt mit Tierwohlprodukten.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) anlässlich des Beschlusses: „Wir läuten das Ende der Vollspaltenbuchten ein. Im Um- und Neubau sind sie bereits ab 2023 verboten. Das ist für viele Bäuerinnen und Bauern eine große Herausforderung. Aber es ist der richtige Weg.“

Entrüstet ob der Vorlage gab sich der freiheitliche Landwirt Schmiedlechner. Realitätsverweigerung, Ahnungslosigkeit und Katastrophe waren die Ausdrücke, die ihm zum Gesetz einfielen. Herauskommen werde eine Verteuerung der Lebensmittel, viele Bauern würden ihre Produktion einstellen, und den Tieren bringe es auch nichts, da die nun anderswo gemästet würden. Fraktionskollege Hannes Amesbauer relativierte später und betonte die freiheitliche Zustimmung zu Teilen des Pakets wie dem Verbot des Schredderns von Kücken und von Qualzuchten.