Gouverneur: 15 Tote bei russischer Attacke auf Wohnhaus

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude im ostukrainischen Tschassiw Jar sind heute nach ukrainischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet worden. 24 Menschen seien noch unter den Trümmern des vierstöckigen Gebäudes verschüttet, teilte der örtliche Rettungsdienst via Facebook mit. Zu drei von ihnen hätten die Rettungskräfte bisher einen Kontakt herstellen können. Fünf Menschen konnten den Angaben zufolge lebend geborgen werden.

Zunächst hatte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, erklärt, bei dem russischen Angriff seien mindestens sechs Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.

Die Einsatzkräfte an dem teilweise eingestürzten Gebäude wurden durch einen Bagger unterstützt. „Ich war im Schlafzimmer, ich kam raus, und alles begann zu wackeln, einzustürzen“, sagte eine Bewohnerin des Hauses, die ihren Namen nicht nennen wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

„Gesamte Front unter unerbittlichem Beschuss“

Gestern hatte Kyrylenko mitgeteilt, im Osten der Ukraine sei „die gesamte Front unter unerbittlichem Beschuss“ der russischen Armee. Vor allem die Stadt Slowjansk werde bombardiert. Slowjansk und Kramatorsk sind die beiden größten Städte in der Region Donezk, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen. Tschassiw Jar befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich von Slowjansk.

Die russische Armee verfolgt derzeit vordringlich das Ziel, die mehrheitlich russischsprachige Region Donzek zu erobern. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar wurden in Donezk nach Angaben Kyrylenkos 591 Zivilisten getötet und 1.548 weitere verletzt.