Kindergärten: Grüne wollen mehr Kontrolle bei Mitteleinsatz

Grünen-Bildungssprecherin Sibylle Hamann verteidigt die neue 15a-Vereinbarung zu den Kindergärten gegen Kritik. Der Bund stellt dabei den Ländern auf fünf Jahre 200 Mio. Euro pro Jahr für Ausbau, Sprachförderung und Pflichtkindergartenjahr zur Verfügung. „Das ist eine wesentliche Verbesserung, rund 40 Prozent mehr ist nicht nix“, wehrt sich Hamann gegen ein „Kleinreden“. Bei der Verbindlichkeit für die Länder sieht sie laut APA aber noch „Luft nach oben“.

Wenn das zusätzliche Geld des Bundes zu einer Qualitätsverbesserung in den Kindergärten führen soll, sei wesentlich, wofür die Länder das Geld einsetzen. Hier werde der Bund den Ländern künftig stärker auf die Finger schauen.

Es habe etwa schon bisher in der 15a-Vereinbarung die Möglichkeit gegeben, zeitlich befristete Förderungen für eine Verbesserung des Personalschlüssels zu bekommen – immerhin einer der wichtigsten Hebel für mehr Qualität und bessere Arbeitsbedingungen in den Kindergärten, wie Hamann betont.

Hamann: Geld wird von Ländern teils nicht abgeholt

In der Praxis sei dieses Geld von den Ländern nicht immer abgeholt worden. Ein neu geschaffener jährlicher Bericht des Familienministeriums soll hier einen Überblick geben, um genau zu sehen: „Wo gibt es immer noch Lücken etwa bei der Versorgung der unter Dreijährigen, bei Öffnungszeiten, Schließzeiten oder Gruppengröße.“

Mehr Kollegs für Ausbildung Erwachsener

Dem immer größeren Personalmangel in der Elementarpädagogik will Hamann vonseiten des Bundes mit einer Ausbildungsoffensive entgegenwirken. Diese habe auch bereits begonnen, so wurden etwa fünf zusätzliche Kollegstandorte eingerichtet.

Erwachsene Absolventen der Ausbildung gingen nämlich deutlich öfter in den Beruf als jene der Bafep-Langform, einer berufsbildenden Schulausbildung samt Maturaabschluss.

Die neu geschaffenen Fachkräftestipendien, über die bis zum Abschluss Ausbildungskosten und Lebensunterhalt gefördert werden, hätten in Wien zu Rekordzahlen bei den Anmeldungen geführt, berichtet Hamann. Das müsse man österreichweit noch bekannter machen.