Chinesische Exporte legten im Juni um 18 Prozent zu

Die chinesischen Exporte haben im Juni überraschend deutlich zugelegt. Sie stiegen so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Ausfuhren um 17,9 Prozent, wie aus Daten der Zollbehörde von heute hervorgeht. Im Mai lag das Plus bei 16,9 Prozent. Ökonomen hatten nun lediglich mit einem Zuwachs von zwölf Prozent gerechnet.

Wen Bin, Chefökonom bei der Minsheng Bank, sagte, der schwächere Yuan stütze die Exportindustrie. Außerdem würden höhere Preise im Handel den Wert der Exporte nach oben treiben. Auch laufe es an einigen Häfen wieder normaler.

CoV-Regeln störten viele Lieferketten

Durch die scharfen CoV-Einschränkungen in China sind weltweit viele Lieferketten gestört, weil die Logistik nicht wie gewohnt funktioniert. Im wichtigen Hafen von Schanghai liegt der tägliche Containerumschlag Behördenangaben zufolge wieder bei mindestens 95 Prozent des Vorjahresniveaus.

Die chinesischen Importe stiegen im Juni nur um ein Prozent zum Vorjahr, nachdem es im Mai noch 4,1 Prozent waren. Hier zeigt sich die Schwäche bei den Konsumausgaben, obwohl einige CoV-Maßnahmen zuletzt gelockert wurden. Ökonomen hatten bei den Importen mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent gerechnet.

Der Handelsüberschuss der Volksrepublik summierte sich im vergangenen Monat auf knapp 98 Mrd. Dollar (97,6 Mrd. Euro) – deutlich mehr als von Fachleuten erwartet. Im Mai waren es fast 79 Mrd. Dollar.