Streikwelle in Italien: Flugverkehr und Taxis betroffen

Verspätungen, gesstrichene Flüge und Streiks: Vor diesem Szenario stehen Millionen von Italienern und Italienerinnen, die am Wochenende in den Urlaub fliegen wollen sowie Reisende aus dem Ausland. Am Sonntag planen die italienischen Piloten und Pilotinnen sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Ryanair, Volotea Malta Air und Crewlink erneut einen Streik.

„Nach den Arbeitsausständen am 8. und 25. Juni hat Ryanair noch keinen Dialog mit den Gewerkschaften über die Probleme aufgenommen, unter denen die Besatzung seit Monaten leidet“, kritisierten die Arbeitnehmerorganisationen. Sie beklagten etwa die schlechten Arbeitsbedingungen des Flugpersonals an Bord von Langstreckenflügen. Die Verbraucherverbände Codacons, UNC und Assoutenti drohen, Beschwerden und Klagen zum Schutz der Flugpassagiere einzureichen.

In einem Schreiben an den Chef für das Streikrecht, Francesco Santoro Passarelli, forderte Tourismusminister Massimo Garavaglia, dass es zur zwangsmäßigen Arbeitseinberufung des Flugpersonals kommen solle, falls es in den Streik träte. Man müsse um jeden Preis Unannehmlichkeiten für den Tourismussektor vermeiden, der sich gerade erst erhole.

Zweitägiger Streik von Taxifahrern

Italien ist derzeit auch mit einem zweitägigen Streik der Taxifahrer konfrontiert. Sie protestieren gegen Liberalisierungspläne der Regierung von Premier Mario Draghi, die ihrer Ansicht nach den Fahrdienstvermittler Uber und andere Plattformen begünstigen würden.

Die Taxifahrer traten italienweit unangemeldet in den Streik, nachdem öffentlich gewordene E-Mails und Chats des Fahrdienstvermittlers Uber aus den Jahren 2013 bis 2017 tiefere Einblicke in das damalige aggressive Geschäftsgebaren des Unternehmens gegeben hatten.