Nehammer auf Zypern: Migrationspolitik im Fokus

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis haben bei ihrem Treffen in Nikosia (griechisch: Lefkosia) auf eine Lösung des Problems der „illegalen Migration“ gedrängt, das für beide Länder ein großes Problem darstelle. Bei ihrer Unterredung gestern nach einem Empfang mit militärischen Ehren erörterten sie auch Fragen der Energieversorgung als Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und die ungelöste Frage der Teilung Zyperns.

Begleitet wurde der Bundeskanzler von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), zumal ein Besuch bei der UNFICYP-Friedenstruppe einen weiteren Schwerpunkt der Visite auf der geteilten Mittelmeerinsel bildete. Österreich hat seine Teilnahme 2001 beendet, ist aber noch mit drei Stabsoffizieren und zwei zivilen Mitarbeiterinnen dort vertreten.

Anastasiadis beklagte, dass im Vorjahr die größte Zahl an „illegalen Migranten“ um Asyl in Zypern angesucht habe. Rund fünf Prozent der Menschen in Zypern seien Asylsuchende. Nehammer betonte, dass auch Österreich vor ähnlichen Herausforderungen stehe, und forderte einen stärkeren Schutz der EU-Außengrenzen. Zudem betonte der Bundeskanzler die Notwendigkeit „grüner Korridore“, um die Getreidelieferungen aus der Ukraine in Länder sicherzustellen, aus denen wegen Hungerkrisen weitere Auswanderungswellen drohten.