Diskussion über Aus für Quarantäne

Die Rufe nach einer Abschaffung der CoV-Quarantäne werden lauter. Einem „Presse“-Bericht zufolge soll kommende Woche ein Verordnungsentwurf vorliegen. Das wurde vom Gesundheitsministerium bisher gegenüber der APA aber nicht bestätigt. Man bereite sich seit Monaten auf verschiedene Szenarien vor, hieß es dort lediglich. Geprüft werde auch die Möglichkeit, Bescheide automatisiert zu erstellen.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner spricht sich gegen eine Abschaffung der Quarantäne aus. „Man kann nicht keinen Plan haben, keine Maßnahmen haben und dann auch Quarantäneregeln fallen lassen.“ Auch der Vorschlag, die Quarantäne nur für asymptomatische Personen fallen zu lassen, sei für sie keine Option, denn „die Infektiosität bei asymptomatischen und symptomatischen Patienten ist ungefähr gleich“. Ähnlich äußerte sich der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) – mehr dazu in wien.ORF.at.

Uneinigkeit herrscht aber bei den Experten. Der Virologe Florian Krammer hält ein Ende der Quarantäne auch angesichts der hohen Zahlen für „keine gute Idee“: „Wenn man weiß, dass man infiziert ist, soll man sich absondern“, sagte er gestern Abend in der ZIB2. Das gelte auch für Infizierte ohne Symptome. „Man weiß nicht, wie ansteckend jemand ist.“

Versuche „Absonderungsmaschinerie“ zu umgehen

Der Epidemiologe Gerald Gartlehner griff im Ö1-Morgenjournal dieses Argument auf. Bei Infizierten ohne Symptome, die nichts von einer Ansteckung wissen, passiere die Ansteckung so schnell, noch bevor eine Absonderung stattgefunden habe.

Er zweifelt daher an den derzeitigen Quarantäneregeln. Zudem würden viele Menschen versuchen, ohne Testen die „Absonderungsmaschinerie“ zu umgehen: „Diese Realität können wir nicht verleugnen.“