Orban kritisierte Brüssel erneut wegen Sanktionen

Der ungarische rechtsnationale Regierungschef Viktor Orban hat heute erneut die EU für ihre Sanktionspolitik gegenüber Russland kritisiert. Die Sanktionen würden der Ukraine nicht helfen, sondern die europäische Wirtschaft zerstören, sagte er im Rundfunk. Brüssel müsse einsehen, dass diese Sanktionen eine gegenteilige Wirkung generierten, der Krieg mittels Sanktionen nicht verkürzt werden könne.

Laut Orban sei ersichtlich, dass „sich die europäische Wirtschaft in die Lunge schoss und nun nach Luft ringt“. Der Regierungschef forderte Verhandlungen mit Russland. Während Europa verliert, würden die USA nicht zu den Verlierern gehören. US-Geschäftsleute wie George Soros gehörten vielmehr zu den Kriegsgewinnern, bediente er ein oft genutztes Feindbild.

Orban verteidigte die Steuergesetzänderung für Freiberufler, die in den letzten Tagen zu starken Protesten führte. Weiters forderte er die Ungarn und Ungarinnen zu sparsamem Verbrauch von Strom und Gas auf. Die günstigen Wohnnebenkosten sollen beibehalten werden, wobei ab August jedoch ein maximaler Monatsverbrauch bei Strom mit 210 kW/h und bei Gas mit 144 Kubikmetern festgelegt wird. Ein darüberliegender Verbrauch wird mit höheren Preisen belegt.