Französische AKWs dürfen wärmeres Wasser in Gewässer leiten

Wegen der Hitzewelle dürfen drei französische Atomkraftwerke wärmeres Kühlwasser als üblich in die Gewässer leiten. Diese für gut drei Wochen geltende Ausnahmeregelung solle dazu beitragen, die Stromversorgung zu sichern, teilten der Betreiber EDF und die Netzagentur RTE heute mit. Derzeit sind wegen Wartungsarbeiten und technischer Probleme nur 27 von 56 Atomreaktoren in Frankreich in Betrieb.

Betroffen sind die Atommeiler Golfech am Ufer der Garonne, Blayais an der Gironde und Saint-Alban an der Rhone. Für jedes Atomkraftwerk ist individuell festgelegt, welche Temperatur nicht überschritten werden darf, um Flora und Fauna des Flusses nicht zu gefährden. Im Fall des südfranzösischen Atomkraftwerks Golfech darf das Wasser der Garonne normalerweise nicht wärmer als 28 Grad werden.

AKW Golfech
Reuters/Stephane Mahe

Wegen der frühen Hitzewellen in diesem Jahr waren seit Mai bereits zwei Atomkraftwerke zeitweise gedrosselt worden, um die Gewässer nicht zu stark aufzuheizen. Da viele Flüsse nach dem niederschlagsarmen Winter und Frühjahr weniger Wasser führen, werden sie durch das zurückgeleitete Kühlwasser schneller aufgeheizt.

In den vergangenen Jahren waren Atomkraftwerke mehrfach vom Netz genommen worden, wenn die Temperatur der Gewässer zu sehr anstieg. Eine Ausnahme bei der Temperatur des Kühlwassers hatte es bisher nur einmal 2018 beim Atomkraftwerk in Golfech gegeben. Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt würden genauestens überwacht, versicherte EDF.