Dutzende Menschen bei Ausschreitungen im Sudan getötet

Im Sudan sind bei Ausschreitungen mindestens 31 Menschen getötet und weitere 39 verletzt worden. Die Gewalt habe sich am Donnerstag und gestern in mehreren Städten in der Provinz Blauer Nil im Südosten des ostafrikanischen Landes ereignet, hieß es in einer Mitteilung des örtlichen Sicherheitsrates.

Etwa 40 Verletzte, einige von ihnen schwer, wurden laut AFP-Angaben in ein Krankenhaus in der Regionalhauptstadt Damazine eingeliefert. Die Mediziner hätten zu dringenden Blutspenden aufgerufen.

Konflikt zwischen Volksgruppen

Auslöser der Unruhen sei der gewaltsame Tod eines Bauern am Donnerstag gewesen. Die Behörde sprach von „Stammesgewalt“, die Militär und Polizei gestoppt hätten.

Die Zusammenstöße, die am Montag im Bezirk Qissan zwischen den Völkern der Berti und der Hausa ausgebrochen waren, hatten demnach pausiert, waren aber vor dem Wochenende wieder aufgeflammt: Der Hausa-Stamm habe „die Bildung einer lokalen Zivilbehörde zur Überwachung des Zugangs zu Land“ gefordert, was der Berti-Stamm jedoch abgelehnt habe, sagte ein Hausa-Mitglied gegenüber AFP.

Erst Anfang Juli waren erneut Hunderte Menschen gegen die Militärregierung in der Hauptstadt Khartum und mehreren Vororten auf die Straße gegangen. Armeechef Abdel Fattah al-Burhan hatte im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Bashir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte.