EU-Beitritt: Nordmazedonien billigt Bulgarien-Kompromiss

Nordmazedonien hat eine weitere Hürde auf dem Weg zu einem EU-Beitritt genommen. Das Parlament in Skopje billigte gestern ein Abkommen mit Bulgarien zur Anerkennung der bulgarischen Minderheit in Nordmazedonien.

Das bulgarische Parlament hatte bereits im Juni der von Frankreich vorgeschlagenen Vereinbarung zugestimmt und damit den Widerstand Bulgariens gegen die Aufnahme von Verhandlungen über einen EU-Beitritt Nordmazedoniens beendet.

Wie in Bulgarien fiel auch in Nordmazedonien die Entscheidung gegen erbitterten Widerstand der Opposition. In Skopje stimmten 68 der 120 Abgeordneten für das Abkommen, das eine Verfassungsänderung vorsieht. Abgeordnete der Opposition hatten vor der Abstimmung den Saal verlassen.

Nordmazedonien, das 2020 der NATO beitrat, ist bereits seit 17 Jahren EU-Beitrittskandidat. Widerstand gegen eine Aufnahme kam unter anderen von den Nachbarstaaten Bulgarien und Griechenland. Während Bulgarien und Nordmazedonien in Nationalitäten- und Sprachfragen über Kreuz lagen, beanspruchte Griechenland den Namen Mazedonien allein für seine gleichnamige Region und setzte eine Änderung des Staatsnamens durch.