Feuerwehrmann steht vor brennendem Wald, Frankreich
Reuters/Sdis 33
Hitzewelle

Keine Atempause bei Waldbränden in Europa

Der Kampf gegen die Waldbrände in mehreren Ländern Europas hat auch am Sonntag zahllose Einsatzkräfte in Atem gehalten. Bei anhaltender Hitze und ausgedehnter Trockenheit versuchten sie die Feuer in Spanien, Griechenland, Italien und Frankreich zu stoppen. Erneut wurden Tausende Menschen bei Temperaturen von über 40 Grad in Sicherheit gebracht.

In Spanien warfen Hubschrauber Wasser auf die Flammen ab, während sengende Hitze und oft bergiges Gelände den Feuerwehrleuten die Arbeit erschwerten. Die nationale Wetterbehörde Aemet gab für Sonntag eine Hitzewarnung heraus und sagte Höchstwerte von 42 Grad in Aragon, Navarra und La Rioja im Norden voraus. Die Behörde erklärte, die Hitzewelle werde zwar am Montag enden. Die Temperaturen blieben aber „ungewöhnlich hoch“.

Spanien erlebt seit fast einer Woche eine Hitzewelle mit Höchstwerten von 45,7 Grad. In der Provinz Malaga wüteten bis in die Nacht auf Sonntag hinein Waldbrände, von denen auch Einwohner in der Nähe des bei Touristen und Touristinnen beliebten Ortes Mijas betroffen waren. Tausende Menschen mussten wegen der Brände ihre Häuser und Bauernhöfe verlassen, welche Schäden die Brände in Naturschutzparks und unter Wildtieren anrichten, ist kaum abzuschätzen. Ein Feuerwehrmann kam bei einem Einsatz ums Leben.

Hitzewelle forderte Hunderte Tote in Portugal

In Portugal, wo die Temperaturen am Wochenende sanken, gab es nach Angaben der Behörden am Sonntag zwei Waldbrände im Norden. Das portugiesische Gesundheitsministerium teilte am Samstagabend mit, dass in den vergangenen sieben Tagen 659 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben seien, die meisten von ihnen ältere Menschen – die Zahl der Toten stieg zuletzt rasant.

Keine Atempause bei Waldbränden in Europa

Der Kampf gegen die Waldbrände in mehreren Ländern Europas hält zahllose Einsatzkräfte in Atem. Bei anhaltender Hitze und ausgedehnter Trockenheit versuchen sie, die Feuer in Spanien, Portugal, Frankreich und vielen anderen Ländern zu stoppen.

In Spanien starben nach letzten Meldungen alleine am Freitag 123 Personen, mehrere hundert Personen starben diese Woche aufgrund der extremen Hitze. Am Donnerstag überschritten die Temperaturen in mehreren Regionen Portugals 40 Grad, an einer Wetterstation im zentralen Bezirk Vizeu waren es 47 Grad.

Löschflugzeug setzt Wasser frei n Portugal
APA/AFP/Patricia De Melo Moreira
Viele Feuer müssen auch aus der Luft bekämpft werden – mit entsprechendem Risiko auch für die Pilotinnen und Piloten

Flucht vor Waldbränden in Frankreich

An der südfranzösischen Atlantikküste wurden in der Nacht auf Sonntag weitere Menschen vor einem Waldbrand in Sicherheit gebracht. Das Wiederaufflammen des Brandes habe Campingplätze im Gebiet bei Teste-de-Buch südlich von Bordeaux erneut gefährdet, teilte die zuständige Präfektur mit. Nach Zahlen von Samstagabend mussten bereits mehr als 14.000 Menschen in dem Gebiet sowie beim nahe gelegenen Landiras wegen Bränden ihre Häuser oder ihren Ferienort verlassen.

Die Flammen zerstörten in den beiden Gebieten 10.500 Hektar Land. Die Brände auf trockenen Böden wurden von heftigen und wechselnden Winden vorangetrieben. Seit Dienstag versucht die Feuerwehr vergeblich, die Flammen in den Griff zu bekommen. Nach Angaben der Präfektur bleibt die Lage bei Teste-de-Buch ungünstig. Bei Landiras sei zumindest an einigen Bereichen des Brandrands die Situation stabil.

Drohnenaufnahme von Waldbrand in Frankreich
Reuters/Sdis 33
Tausende Hektar Wald sind, wie hier in Frankreich, bereits verbrannt

Der Wetterdienst Meteo France verhängte am Sonntagnachmittag für fast die komplette französische Atlantikküste und weitere westliche Gebiete die höchste Warnstufe Rot. Lediglich der südlichste Zipfel der Küstenlinie mit dem Departement Pyrenees-Atlantiques erhielt die Warnstufe Orange. Diese zweithöchste Warnstufe gilt insgesamt in 51 französischen Departements.

Brandgefahr in Griechenland „sehr hoch“

In Griechenland waren am Sonntag mehr als 150 Feuerwehrleute damit beschäftigt, einen Brand zu bekämpfen, der seit Freitag bei Rethymno auf der Insel Kreta Wald und landwirtschaftliche Flächen in Brand gesetzt hatte. Die Flammen wurden durch starke Winde angefacht, die um diese Jahreszeit in der Ägäis wehen. Die örtliche Feuerwehr erklärte inzwischen, der Brand sei teilweise eingedämmt worden.

Die griechische Feuerwehr schätzt das Risiko für Waldbrände in vielen Teilen Griechenlands weiterhin als „sehr hoch“ ein. Am Montag seien vor allem die Region Attika mit der Hauptstadt Athen sowie die Inseln Euböa, Kreta, Lesbos und Samos und der Nordosten der Halbinsel Peloponnes betroffen, twitterte die Feuerwehr am Sonntag. Von Samstag auf Sonntag wurden in Griechenland 119 Waldbrände registriert.

Feuerwehrmänner umgeben von Rauch
AP/SDIS 33
Die Einsatzkräfte kämpfen seit Tagen gegen die immer neuen sowie frisch aufflackernden Brände

Zahlreiche Feuer in Italien

In Italien waren die Feuerwehren am Sonntag an mehreren Orten im Land im Einsatz. Auf Sizilien rückten sie nahe Palermo erneut zu einem Feuer in Montelepre aus. Medienberichten zufolge unterstützen zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber die Helfer am Boden. Bei drei zeitgleichen Feuern an verschiedenen Orten sei man sicher, dass es sich nicht um Selbstentzündung oder ein zynisches Schicksal gehandelt habe, erklärte der dortige Bürgermeister. Ein Löschflieger war auch südlich der Stadt L’Aquila in den Abruzzen im Einsatz.

Weitere Brände wurden unter anderem aus der Nähe von Florenz gemeldet, wo ein Wohnhaus bedroht war. In Bibione ist nach dem ausgedehnten Wald- und Buschbrand die Lage wieder unter Kontrolle. Touristische Einrichtungen seien aber nicht von den Flammen betroffen gewesen. Lediglich die Fähre nach Lignano ist derzeit nicht in Betrieb, weil die Feuer einen Steg stellenweise zerstörten.

Neue Rekordwerte in Großbritannien erwartet

Die extreme Hitze trifft derzeit auch Länder, die nicht direkt dafür bekannt sind, etwa Großbritannien. Dort wurde am Samstag der nationale Krisenstab einberufen. Zuvor hatte der britische Wetterdienst Met Office erstmals eine rote Wetterwarnung wegen Hitze herausgegeben. Der bisherige Temperaturrekord wurde 2019 mit 38,7 Grad in Cambridge gemessen. In weiten Teilen Englands werden am Montag bis zu 40 Grad erwartet.

Wald brennt in der Nacht in Spanien
Reuters/Jon Nazca
Viele Feuer brennen, wie hier in Spanien, seit mehreren Tagen

In Österreich soll es am Dienstag laut ORF-Wetterredaktion sehr heiß werden, es werden Temperaturen bis 35 Grad erwartet. Nach einer oft warmen Nacht könnte es am Mittwoch mit bis zu 38 Grad noch heißer werden, vom Weinviertel über Wien bis zum Nordburgenland. Im Westen sind auch teils kräftige Regenschauer möglich. Bis Freitag sind dann weiterhin bis zu 35 Grad, vereinzelt auch mehr, möglich – mehr dazu in wetter.ORF.at.