Putin bezeichnet Sanktionen als große Herausforderung

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen als große Herausforderung für sein Land bezeichnet – sich aber weiter optimistisch gezeigt. „Es ist klar, dass das eine große Herausforderung für unser Land ist, aber wir werden nicht nur nicht aufgeben“, sagte Putin heute der Agentur Interfax zufolge.

„Kolossale Menge an Schwierigkeiten“

„Natürlich nicht, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Es sei nicht möglich, Russland mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt zu isolieren.

Moskau betont immer wieder, die weitreichenden Strafmaßnahmen, die der Westen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängt hat, gut zu überstehen – und sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Zugleich wirken sich die Sanktionen bereits jetzt auf die russische Luftfahrt und die Autobranche aus.

Borrell kritisiert Debatte über Sanktionspolitik

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte heute am Rande von Beratungen der EU-Außenminister kritisiert, dass in den EU-Staaten zunehmend Zweifel an der Sanktionspolitik gegen Russland geäußert würden.

„Einige europäische Staats- und Regierungschefs haben gesagt, die Sanktionen seien ein Fehler“, sagte der Spanier heute. Es gebe eine große Debatte darüber, ob die Sanktionen wirksam seien oder die EU mehr träfen als Russland.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrel
AP/Virginia Mayo

Borrell machte deutlich, dass er die Diskussion für falsch hält. Er warf Kritikern der Sanktionen Falschinformationen vor. „Ich wünsche mir, dass Menschen eine Zahl hinter jedes ihrer Argumente stellen“, sagte Borrell. Die russischen Wirtschaftsdaten zeigten, wie die Sanktionen wirkten.