Tugendhat raus: Noch vier Kandidaten für Johnson-Nachfolge

Im Rennen um die Nachfolge des scheidenden britischen Premiers Boris Johnson hat sich das Feld der Kandidaten auf vier Namen verengt. Bei einer Abstimmung der konservativen Tory-Fraktion schied der als moderat geltende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat, als Letztplatzierter aus, wie das zuständige Komitee gestern mitteilte.

Morgen Abend sollen nach weiteren Abstimmungen nur noch zwei Bewerber übrig sein. Danach haben die Parteimitglieder das Wort.

Tom Tugendhat
Reuters/Jeff Overs/Bbc

Wer Johnson dann auf dem Parteivorsitz und als Regierungschef nachfolgt, soll am 5. September feststehen. Als Favorit gilt bisher Ex-Finanzminister Rishi Sunak, der bei der Abstimmung erneut die meisten Stimmen erhielt. Sunak und Mitbewerberin Liz Truss – derzeit Außenministerin – hatten sich bei einer TV-Debatte gegenseitig heftig kritisiert.

Die Schärfe der Auseinandersetzung löste Berichten zufolge in der Partei Besorgnis aus. Beide gerieten unter anderem wegen unterschiedlicher Pläne für Steuersenkungen aneinander. Aber auch persönliche Angriffe blieben nicht aus.

Sunak und Truss, die bei der jüngsten Abstimmung auf Platz drei landete, zogen ihre Zusage für eine geplante weitere TV-Debatte zurück, woraufhin der Sender die Veranstaltung komplett absagte. Außerdem im Rennen sind weiterhin die Handelsstaatssekretärin Penny Mordaunt, die die zweitmeisten Stimmen erzielte, und die Abgeordnete Kemi Badenoch.

Regierung übersteht Vertrauensabstimmung

Die Regierung überstand indes wie erwartet eine von ihr selbst angesetzte Vertrauensabstimmung. Mit einer Mehrheit von 111 Stimmen sprachen die Abgeordneten des Unterhauses der Regierung bei der Abstimmung gestern Abend ihr Vertrauen aus.