160 Mio. Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln

Mehr als 160 Millionen Frauen und Jugendliche haben trotz deutlicher globaler Fortschritte weiterhin einen ungedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln. Ein internationales Forscherteam, das seine auf über 1.000 Umfragen basierende weltweite Schätzung im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte, fand dabei große regionale Unterschiede.

Es wurde geschätzt, dass insgesamt 1,2 Milliarden Frauen Verhütungsmittel benötigen. 162,9 Million davon konnten ihren Bedarf 2019 nicht decken.

Die Nutzung moderner Verhütungsmittel für Frauen und Jugendliche im Alter von 15 bis 49 Jahren sei insgesamt seit 1970 allerdings deutlich gestiegen: von 28 auf 48 Prozent 2019. Dazu zählen die Fachleute unter anderem die Pille, die Spirale, Kondome und die freiwillige Sterilisation.

Südsudan als Schlusslicht

Die geringste Verfügbarkeit von modernen Verhütungsmitteln beobachteten die Forscher im Afrika südlich der Sahara, wo die Nutzung mit 24 Prozent und die Deckung der Nachfrage mit nur 52 Prozent am niedrigsten war. Demgegenüber nutzten sie in Asien, Südostasien und Ozeanien zwei Drittel der Frauen.

Schlusslicht bei der Nutzung moderner Verhütungsmittel ist der Südsudan mit zwei Prozent – gegenüber Norwegen mit 88 Prozent. In Österreich nutzten laut Studie 2019 rund 70 Prozent der Frauen von 15 bis 49 Jahren moderne Verhütungsmittel.