Verkehrschaos zum Ferienstart in England

Zum Start der Sommerferien in England hat sich heute ein Verkehrschaos auf den Straßen angebahnt. Der Fährhafen in Dover rief laut Nachrichtensender Sky News in der Früh eine Notlage aus, weil der Verkehr auf den Zufahrten zum Erliegen gekommen war. Verantwortlich dafür machte die Hafenverwaltung die französischen Behörden.

Stau zu Ferienbeginn in Dover, England
AP/Gareth Fuller

Die personelle Ausstattung an der Passkontrolle, die auf der britischen Seite stattfindet, sei in der Nacht und in der Früh „beklagenswert ungenügend“ gewesen, hieß es in einer Mitteilung des Hafens. Trotz monatelanger Vorbereitung auf den erwarteten Ansturm seien nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt worden.

Auch Brexit Teil des Problems

Hintergrund ist aber auch der Brexit. Britische Urlauberinnen und Urlauber, die in die Europäische Union einreisen, müssen inzwischen ihren Pass stempeln lassen, weil sie sich nur 90 Tage am Stück in EU-Mitgliedsstaaten aufhalten dürfen. „Das ist etwas, worauf wir bei unserem Austritt aus der EU bestanden haben“, sagte der britische Reisereporter Simon Calder im Sky-News-Fernsehen.

Zu den Schwierigkeiten am Ärmelkanal kam noch hinzu, dass auf wichtigen Verkehrsachsen in Großbritannien Proteste gegen die hohen Kraftstoffpreise angekündigt wurden. Die Demonstrierenden wollten sich in extrem langsamen Fahrzeugkolonnen auf Straßen wie der Nord-Süd-Achse M5 und der Ost-West-Achse M4 bewegen, um den Verkehrsfluss zu stören.

Erwartet wird, dass sich das Chaos auf den Straßen am Wochenende noch verstärken wird. Reisende aus Großbritannien sind inzwischen leidgeprüft. An britischen Flughäfen kommt es seit Wochen zu erheblichen Problemen. Grund ist meistens ein Mangel an Personal – wegen der Coronavirus-Pandemie waren Beschäftigte entlassen worden, nun fehlen etliche Stellen. Außerdem fallen Mitarbeiter immer wieder kurzfristig wegen Infektionen aus. Hinzu kommen Streiks.