Ein Jahr nach Inkrafttreten eines hochumstrittenen LGBTQ-Gesetzes in Ungarn haben Tausende Menschen in Budapest an einer Pride-Parade teilgenommen. Bei sommerlicher Hitze zog die bunt gekleidete Menge gestern mit Regenschirmen und Fahnen in Regenbogenfarben durch die Straßen der ungarischen Hauptstadt.

In Ungarn war im Juli 2021 ein Verbot von „Werbung“ für Homo- und Transsexualität in Kraft getreten, das international Empörung auslöste. Die EU leitete ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Budapest ein und verklagte Ungarn vergangene Woche vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).
Ungarns nationalkonservativer Regierungschef Viktor Orban weist den Vorwurf, das umstrittene LGBTQ-Gesetz sei homophob, zurück. Nach seiner Darstellung zielt es darauf ab, „die Rechte von Kindern zu schützen“. Gestern bekräftigte er bei einer Rede in Rumänien den Standpunkt seiner Regierung. „Der Vater ist ein Mann, die Mutter ist eine Frau, lasst unsere Kinder in Ruhe“, sagte er und wies den „westlichen Unsinn“ zu diesem Thema zurück.