Erste Todesurteile seit Jahrzehnten in Myanmar vollstreckt

Die in Myanmar regierende Militärjunta hat erstmals seit Jahrzehnten wieder Todesurteile vollstreckt. Vier Gefangene seien wegen ihrer Verantwortung für „brutale und unmenschliche Terrorakte“ hingerichtet worden, berichtete die staatliche Zeitung „Global New Light of Myanmar“. Unter den Getöteten sei auch ein früherer Abgeordneter der Partei der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie ein weiterer bekannter Demokratieaktivist gewesen.

Dutzende Todesurteile seit Machtübernahme

Seit ihrer Machtübernahme im Februar 2021 hat die Junta Dutzende ihrer Gegner zum Tode verurteilt. In Myanmar wurden aber seit Jahrzehnten keine Todesurteile mehr vollstreckt. Anfang Juni hatte die Militärführung dann die Hinrichtungen des früheren Abgeordneten Phyo Zeya Thaw und des Aktivisten Kyaw Min Yu sowie zwei weiterer Gefangener angekündigt, aber kein Datum bekanntgegeben.

Die „Global New Light“ berichtete nun, die Hinrichtungen seien „nach dem Verfahren des Gefängnisses“ vollzogen worden. Genauere Angaben zur Methode oder dem Zeitpunkt machte sie nicht. Im Juni hatte es geheißen, die Verurteilten sollten gehängt werden.

Phyo Zeya Thaw war im November verhaftet worden, das Urteil gegen ihn fiel im Jänner. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, einen bewaffneten Angriff auf einen Pendlerzug organisiert zu haben, bei dem fünf Polizisten starben.