Ukraine „traurig“ über „Putin“-Gesänge bei Fußballspiel

Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wasyl Bodnar, hat sich heute „traurig“ über „Wladimir Putin“-Gesänge bei einem Fußballspiel in Istanbul gezeigt. Videoaufnahmen in Onlinenetzwerken zeigten Fans vom Istanbuler Verein Fenerbahce, die beim Qualifikationsspiel für die Champions League gestern gegen den ukrainischen Verein Dynamo Kiew den Namen des russischen Präsidenten sangen.

„Es ist sehr traurig, unterstützende Worte von Fenerbahces Fans für einen russischen Mörder und Aggressor zu hören, der unser Land bombardiert“, schrieb Botschafter Bodnar bei Twitter.

Die Sprechchöre schienen ein Versuch der Fenerbahce-Anhänger zu sein, die Dynamo-Fans nach dem ersten Tor für Kiew zu reizen. Die Ukrainer gewannen das Spiel mit 2:1, nachdem das Hinspiel 0:0 ausgegangen war. Dynamo zieht dadurch in die dritte Qualifikationsrunde ein, während Fenerbahce ausgeschieden ist.

Botschafter: Dynamo Kiew „stärker“

Kiew musste sein Heimspiel wegen des Krieges in der Ukraine in Polen austragen. Dynamo Kiew sei einfach „stärker“ gewesen, twitterte Bodnar. Er sei „dem freundlichen türkischen Volk dankbar für seine Unterstützung der Ukraine und für seine Bedenken wegen des unangebrachten Verhaltens der Fans“.

Die Türkei versucht, trotz ihrer NATO-Mitgliedschaft in dem Konflikt neutral zu bleiben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges Staatschef Putin in Teheran getroffen. Ein weiteres Treffen ist für den 5. August im russischen Badeort Sotschi geplant.

Die ukrainischen Fußballmannschaften Dynamo Kiew und Schachtar Donezk haben in den vergangenen Monaten eine Reihe von Freundschaftsspielen in Europa gespielt, um Spenden für Familien in der Ukraine zu sammeln. Schachtars Freundschaftsspiel gegen Fenerbahce im Juni wurde von zahlreichen Ukrainern besucht, die auf der Flucht vom Krieg in der Türkei gelandet sind.