Steuerverfahren in Spanien: Anklage fordert Haft für Shakira

Die spanische Staatsanwaltschaft will wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung mehr als acht Jahre Haft für die kolumbianische Sängerin Shakira fordern. Das geht aus der Anklageschrift vor, die AFP gestern nach eigenen Angaben einsehen konnte. Die Staatsanwaltschaft will zudem eine Strafe in Höhe von 24 Millionen Euro fordern.

Shakira weist die Vorwürfe zurück. Das Gericht muss nun entscheiden, ob und wann es einen Prozess aufnimmt. Die 45 Jahre alte Sängerin steht unter Verdacht, den spanischen Fiskus um 14,5 Millionen Euro betrogen zu haben. Die Sängerin hatte zuletzt einen Deal mit der Staatsanwaltschaft abgelehnt und ihr „Verletzung ihrer Rechte“ und „unlautere Methoden“ vorgeworfen. Die Möglichkeit einer Einigung bleibt aber noch bis zum ersten Gerichtstermin bestehen.

Die spanische Staatsanwaltschaft beschuldigt Shakira, zwischen 2012 und 2014 keine Einkommenssteuer in Spanien gezahlt zu haben. Sie habe in dieser Zeit gemeinsam mit dem spanischen Topfußballer Gerard Pique im Land gelebt, ihren steuerrechtlichen Wohnsitz aber bis 2015 auf den Bahamas gehabt. Shakiras Anwälte halten dem entgegen, dass ihr Einkommen vor allem aus den internationalen Tourneen stamme, und dass sie nicht mehr als sechs Monate im Jahr in Spanien gelebt habe.