Gasprom beklagt weiter Probleme mit Turbine

Nach der Drosselung der Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ hat der russische Energieriese Gasprom ein Fortbestehen der Probleme mit einer aus Kanada nach Europa zurückgekehrten Gasturbine beklagt. So sei die Turbine von Kanada ohne Absprache und entgegen dem Vertrag mit Gasprom nach Deutschland und nicht direkt nach Russland gebracht worden, sagte der Vizechef des Staatskonzerns, Witali Markelow, gestern. Demnach hätte die Turbine bereits im Mai wieder in Russland sein sollen.

Nicht Gasprom sei verantwortlich für die Lage, sondern Siemens Energy, sagte Markelow. Je schneller das Unternehmen seine vertraglichen Pflichten an der Kompressorstation Portowaja erfülle, desto eher normalisiere sich die Situation mit den Lieferungen für den europäischen Markt. Zudem könne Russland die reparierte Turbine nur annehmen, wenn es Garantien von der EU und von Großbritannien über die Nichtanwendung der westlichen Sanktionen gebe.

Die Bundesregierung wirft Russland Machtspiele um die Turbine vor. Diese stehe bereit zur Rückgabe nach Russland. Es gebe überdies keine technischen Gründe für die Drosselung der Gaslieferungen durch „Nord Stream 1“, hieß es in Berlin. Markelow wies die Vorwürfe des Westens zurück. „Es ist alles andersherum“, sagte er.