RAG-Chef: Gaspreis könnte auch rasch wieder sinken

Der Preis für Erdgas kennt derzeit nur eine Richtung – steil nach oben. Im August liegen die Großhandelspreise laut Österreichischer Energieagentur um 23 Prozent über dem Juli-Wert und um 323 Prozent über dem Vorjahr.

Der Gaspreis könnte aber auch schnell wieder sinken, sagte Markus Mitteregger, Chef des größten Gasspeicherunternehmens Österreichs, RAG Austria AG, im Gespräch mit den „OÖ Nachrichten“. Allerdings erst nach dem Ukraine-Krieg. Die Speicher in Europa füllen sich.

„Über kurz oder lang werden wir wieder ein Gasüberangebot haben, die Preise werden auch wieder deutlich zurückgehen“, so der RAG-Chef. Über allem schwebe jedoch der „Diktator Putin“. „Keiner weiß, wie lange der Ukraine-Krieg dauert. Solange das so ist, haben wir diese Preise, aber danach dürfte sich die Lage sehr schnell beruhigen“, erwartet Mitteregger.

Besorgung alternativer Gasmengen funktioniert

„Die Gaspanik in Europa ist schon berechtigt“, räumte er ein. Aber die Besorgung alternativer Gasmengen funktioniere, auch in Österreich, „ganz gut, auch wenn das nicht an die große Glocke gehängt wird“. Die für alle Gaskunden belastende Situation ändere sich eventuell rascher, als man momentan glauben könnte.

„Jetzt haben wir eine energetische Kriegswirtschaft, eine Sondersituation, deren Wurzel der Ukraine-Krieg ist, nicht das Gas per se ist schlecht“, so der RAG-Chef. Es werde auch grünes Gas geben. Durch die vielen neuen Bestrebungen nach alternativen Gasquellen komme mehr Gas nach Europa. Er erwarte, dass man die Gasbezüge aus den Verträgen mit Russland auch nicht so einfach zurückfahren könne, also die gelieferten Gasmengen aufrecht blieben.