Demonstranten drangen erneut ins Parlament in Bagdad ein

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind Demonstranten erneut in das Parlamentsgebäude eingedrungen. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA heute. Wie Augenzeugen berichteten, versuchten Sicherheitskräfte, die zahlreichen Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Moktada al-Sadr zuvor an der hoch gesicherten Grünen Zone mit Tränengas zurückzudrängen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es mindestens 125 Verletzte.

Demonstranten im Parlament in der irakischen Hauptstadt Bagdad
Reuters/Thaier Al_Sudani

In der rund zehn Quadratkilometer großen Grünen Zone im Zentrum Bagdads befinden sich zahlreiche Regierungseinrichtungen und das irakische Parlament sowie mehrere Botschaften, darunter auch die diplomatische Vertretung der USA.

Bereits am Mittwoch waren Sadr-Unterstützer in die gesicherte Zone vorgedrungen und hatten das Parlament gestürmt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Menschen im Plenarsaal die irakische Flagge schwenkten, bevor sie sich kurze Zeit später wieder zurückzogen.

Sie demonstrierten unter anderem gegen die Nominierung des ehemaligen Ministers Mohammed Schija al-Sudani für das Amt des Premiers. Dieser war von Ex-Regierungschef Nuri al-Maliki und dessen Allianz vorgeschlagen worden, die mit dem Nachbarland Iran sympathisiert. Die beiden schiitischen Lager betrachten einander als Gegner.