Ungarn schränkt Tankrabatt ein

Wegen Versorgungsproblemen beim Treibstoff schränkt Ungarn die Abgabe von verbilligten Kraftstoff ein. Die Regierung ändert die Bedingungen für die Nutzung der Preisdeckelung, wie Kanzleiminister Gergely Gulyas gestern bei einer Pressekonferenz in Budapest bekanntgab.

Ab nun können nur noch Privatfahrzeuge, Taxis und Landwirtschaftsmaschinen zum gedeckelten Preis von 480 Forint (1,19 Euro) pro Liter tanken. Firmenwagen zahlen den fast doppelt so hohen Marktpreis. Auch für ausländische Fahrzeuge gilt der Marktpreis von rund 800 Forint pro Liter.

Wartungsarbeiten in Raffinerie

Hintergrund der Maßnahme ist der wegen Instandhaltungsarbeiten eingestellte Betrieb der Erdölraffinerie in Szazhalombatta, die russisches Erdöl verarbeitet und 100 Prozent des Landesbedarfs deckt.

Daher sind teurere Importe nötig. Zur Sicherstellung der Versorgung kündigte der Minister außerdem die Freigabe von einem Viertel der strategischen Kraftstoffreserven an.

Verweis auf Schwechat

Die volle Freigabe dieser Reserven sei wegen der durch den Krieg verursachten Unsicherheiten nicht möglich, betonte Gulyas. Es sei unsicher, wann die Instandhaltungsarbeiten in Szazhalombatta beendet werden. Beim Neustart könnten solche Fehler auftreten wie bei der Raffinerie Schwechat, so der Minister mit Verweis auf den Unfall in der Raffinerie in Niederösterreich.