Debatte über neue Drogenpolitik in Kolumbien

Rund eine Woche vor Amtsantritt hat die neugewählte kolumbianische Führung einen Richtungswechsel in der Drogenpolitik gefordert. „Kolumbien und die Region müssen über die Legalisierung von Drogen diskutieren, um das jahrelange Leid ländlicher und indigener Gemeinschaften, die unter den Auswirkungen des Kampfes gegen die Drogen und des Drogenhandels gelitten haben, zu beenden“, sagte die gewählte linke Vizepräsidentin Francia Marquez bei einer Veranstaltung in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Dort schloss sie gestern einen zweitägigen Besuch ab.

Merquez, die der gewählte Präsident Gustavo Petro als erste afrokolumbianische Frau mit an Kolumbiens Staatsspitze holt, schlug eine Wirtschaft rund um die zur Drogenherstellung verwendeten Pflanzen vor, die auf einer alternativen Verwendung der Kokablätter etwa für Medizin beruhen sollte.

Kolumbien ist vor Peru und Bolivien einer der weltgrößten Produzenten von Kokain, das aus der Kokapflanze hergestellt wird. Weder der Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation FARC, die sich unter anderem mit Drogenhandel finanzierte, noch die CoV-Krise haben den großflächigen Anbau von Koka in Kolumbien stoppen können. Ein großer Teil des Kokains wird in die USA geschmuggelt.