Kinderleiche in Donau: Kripo prüft Vermisstenfälle

Rund zweieinhalb Monate nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau hat die Kripo in Deutschland weiterhin keine heiße Spur zu einem möglichen Täter. Auch die Identität des Buben ist noch völlig unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um ein etwa vier bis sechs Jahre altes Vorschulkind.

Nach Angaben des Ingolstädter Polizeipräsidiums werden immer noch zahlreiche Vermisstenfälle im In- und Ausland untersucht, um so vielleicht einen Hinweis auf das tote Kind zu erhalten. „Derzeit befinden sich deutschlandweit über 100 Vermisstenfälle in diesem Zusammenhang in der Abklärung“, berichtete Polizeisprecher Michael Graf der dpa.

Bei den Fällen aus dem benachbarten Ausland klärten die dortigen Behörden, ob es eine Verbindung geben könnte. Bisher sei den Ermittlern in Ingolstadt aber noch kein relevanter Fall aus dem Ausland weitergeleitet worden.

Kanufahrer entdeckte Leichnam

Am 19. Mai hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg den Leichnam des Buben in dem Fluss entdeckt. Das tote Kind war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Mehrere Suchaktionen der Kripo am Ufer und in der Donau mit Spezialtechnik und Suchhunden blieben danach erfolglos.

Die Untersuchung des Leichnams durch die Gerichtsmediziner in München dauert ebenfalls an. Die Ermittler hoffen darauf, dass die Ärzte noch Hinweise darauf liefern können, wie der kleine Bub ums Leben gekommen ist. Die Gerichtsmediziner suchen dafür nach Spuren, die auf eine Gewaltanwendung hindeuten.