Pelosi lässt möglichen Stopp in Taiwan weiter offen

Die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi lässt einen umstrittenen Zwischenstopp in Taiwan während ihrer Asienreise weiter offen. In einer heute veröffentlichten Mitteilung des Büros der Vorsitzendenden des US-Repräsentantenhauses wurden Stopps in Singapur, Malaysia, Südkorea und Japan angekündigt. Ob die führende US-Demokratin auch einen Besuch in Taiwan plant oder nicht, blieb unerwähnt. Die 82-Jährige ist die Nummer drei in den USA, nach dem Präsidenten und dessen Vize.

Spekulationen über eine mögliche Taiwan-Visite Pelosis hatten zuletzt Spannungen zwischen Washington und Peking erhöht und international auch Sorgen vor einer Eskalation geschürt. Peking hatte für den Fall einer solchen Reise, die Pelosi selbst nicht bestätigt hat, mit deutlichen Konsequenzen gedroht.

„Heute reist unsere Kongressdelegation in den indopazifischen Raum, um Amerikas starkes und unerschütterliches Engagement für unsere Verbündeten und Freunde in der Region zu bekräftigen“, teilte Pelosi mit. Die Politikerin werde auf ihrer Reise von mehreren Kongressabgeordneten begleitet.

Die chinesische Führung betrachtet das freiheitliche Taiwan als Teil der kommunistischen Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Seit der Invasion Russlands in die Ukraine sind die Sorgen gewachsen, dass auch Peking seine Drohungen eines Tages wahr machen könnte. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet – was bisher vor allem Waffenlieferungen bedeutete.