Polizei: 500 Migranten kamen im Juli illegal über Brenner

Rund 500 Migranten sind laut Südtiroler Polizeigewerkschaft im Juli illegal über den Brennerpass von Tirol nach Südtirol eingereist. Im gleichen Zeitraum sollen in der entgegengesetzten Richtung – also von Italien nach Österreich – nur 30 Personen bei der illegalen Grenzüberquerung von der österreichischen Polizei angehalten worden sein, teilte der Landessekretär der Polizeigewerkschaft Siulp, Mario Deriu, heute in einer Presseaussendung mit.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren habe sich die Nationalität der illegal Einreisenden verändert. Im Juli wurden 214 Pakistanis und 179 Inder bei der illegalen Einreise von Österreich nach Italien registriert. Weit weniger Migranten waren marokkanischer oder tunesischer Herkunft.

Gewerkschaft: Zu wenig Grenzkontrollen in Österreich

Die Gewerkschaft beklagte eine Verstärkung der illegalen Einwanderung, wobei die gesamte Registrierungsarbeit auf die italienische Polizei entfalle. „Die Personen, die aus Österreich und Deutschland nach Süden reisen, werden kaum gefiltert“, klagte Deriu. Die Trentiner Abgeordneten der Lega sagten, dass Österreich zu wenig Grenzkontrollen durchführe. Die Lega kritisierte, dass es zu wenig Kontrollen in den Zügen über die italienisch-österreichische Grenze gebe.

Seit Jahresbeginn seien bereits 40.000 Einwanderer illegal nach Italien gelangt, zum Großteil über das Mittelmeer. Das seien 38 Prozent mehr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021. Für die in Umfragen führenden Rechtsparteien ist die Migration ein wichtiges Thema im laufenden Wahlkampf vor den italienischen Parlamentswahlen im September.