Sri Lankas Wirtschaftskrise trifft Mittelschicht

Wegen der schwersten Wirtschaftskrise in Sri Lanka seit Jahrzehnten erlebt der Inselstaat südlich von Indien eine verstärkte Abwanderung vor allem ungelernter Arbeitskräfte. Im ersten Halbjahr dieses Jahres seien bereits mehr Menschen für Jobs ins Ausland gegangen als im gesamten Vorjahr, berichtete die sri-lankische Zeitung „Daily Mirror“ heute unter Berufung auf die Zentralbank. Mit Überweisungen ihres im Ausland verdienten Geldes finanzieren sie ihre Familien.

Die Wirtschaftskrise habe verheerende Auswirkungen auch auf die wichtige Mittelschicht des Landes, berichtete das „Wall Street Journal“ heute aus Colombo. Mit ihren lange Zeit gestiegenen Einkommen und ihrer Kaufkraft habe sie wesentlich dazu beigetragen, dass Sri Lanka einst als wirtschaftlicher Lichtblick in Südasien galt.

Doch nach Jahren finanzieller Sicherheit hätten viele Familien nun einen Einbruch ihres Lebensstandards erlitten, hieß es. Die Wut über die zusammenbrechende Wirtschaft des Landes habe viele Angehörige dieser Mittelschicht dazu angespornt, sich den jüngsten Massenprotesten anzuschließen, berichtete das „Wall Street Journal“ weiter.