Lage im Norden des Kosovo beruhigt sich

Die Situation in dem mehrheitlich von Serbinnen und Serben bewohnten Norden des Kosovo hat sich gestern Abend beruhigt. Wie die Presseagentur Tanjug berichtete, seien die beiden dort liegenden Grenzübergänge zu Serbien – Jarinje und Brnjak – kurz vor 20.00 Uhr erneut für den Verkehr geöffnet worden.

Zuvor hatten Bewohnerinnen und Bewohner die am Sonntag errichteten Barrikaden beseitigt, mit denen sie die Umsetzung der jüngsten Maßnahmen Pristinas zur Grenzkontrolle verhindern wollten. Die kosovarische Regierung hatte allerdings beschlossen, ihre Umsetzung um einen Monat zu verschieben.

Die Regierung von Ministerpräsident Albin Kurti hatte Ende Juni beschlossen, ab 1. August an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anzuerkennen. Serbinnen und Serben mit derartigen Papieren sollten sich an der Grenze ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Nach kosovarischer Lesart handelt es sich um eine Maßnahme, die auf Gegenseitigkeit beruht.

Kosovarische Bürgerinnen und Bürger müssen sich schon seit längerer Zeit beim Grenzübertritt nach Serbien ein provisorisches Dokument ausstellen lassen, weil die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht anerkennen. Zudem sollten neue Regeln für die Nummernschilder von Autos gelten.