Wahl von Johnson-Nachfolge: Warnung vor Hackerangriff

Die Aussendung der Stimmzettel für die Nachfolge des scheidenden britischen Premiers Boris Johnson an die Mitglieder der konservativen Tory-Partei hat sich wegen Sicherheitsbedenken verzögert. Der Geheimdienst GCHQ habe davor gewarnt, dass Hacker die Abstimmung beeinflussen könnten, berichtete der „Telegraph“ heute unter Berufung auf Insiderquellen. Eine konkrete Bedrohung solle es nicht gegeben haben.

Eigentlich hätten die Stimmzettel Anfang der Woche an die mindestens 160.000 Parteimitglieder verschickt werden sollen. Nun soll es möglicherweise bis zum 11. August dauern, bis sie in den Briefkästen landen. Die Abstimmung läuft bis Anfang September.

Änderung der Wahl offenbar nicht mehr möglich

Am 5. September soll verkündet werden, ob die bisherige Außenministerin Liz Truss oder ihr Rivale und Ex-Finanzminister Rishi Sunak in die Downing Street einziehen wird.

Alternativ zum Postweg sollen die Mitglieder auch online abstimmen können. Ursprünglich war auch geplant gewesen, dass die Stimmberechtigten ihre Entscheidung nachträglich noch ändern können. Das soll nach den Sicherheitsbedenken nun nicht mehr möglich sein.

Einer neuen Umfrage im Auftrag der „Times“ zufolge soll Favoritin Truss ihren Vorsprung gegenüber Sunak ausgebaut haben. Der Befragung zufolge sollen 60 Prozent der Mitglieder die erzkonservative Kandidatin als Regierungschefin bevorzugen, für Sunak sprachen sich 26 Prozent aus. Am Abend wollten die beiden Kandidaten in Cardiff zu einem weiteren „Husting“, einem Wahlkampfauftritt vor Parteimitgliedern, aufeinander treffen.