Huawei schließt Internetshop in Russland

Obwohl sich Peking an den Sanktionen gegen Moskau offiziell nicht beteiligt, hat der chinesische Technologiekonzern Huawei sein Internetgeschäft in Russland geschlossen. Seit Wochenbeginn sei der Onlineshop nicht mehr nutzbar, berichteten russische Medien gestern. Huawei selbst hatte zuvor auf seiner russischsprachigen Website das Ende der Onlineverkäufe angekündigt. Ein Grund wurde nicht genannt.

Bestellungen könnten weder über die Website noch über die App aufgegeben werden. Bereits entgegengenommene Aufträge würden allerdings ebenso noch abgearbeitet wie Garantiewartungen, versicherte das Unternehmen. Der Konzern machte keine Angaben dazu, ob er einen kompletten Rückzug vom russischen Markt plane.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar hatten westliche Staaten Sanktionen gegen Moskau verhängt, die speziell die Einfuhr von Technologien beschränken. Russland hat in diesem Konflikt stets auf China als mögliche Alternative in dem Bereich verwiesen. Laut Medienberichten sind die Lieferungen technologischer Güter seit Kriegsbeginn aus China Richtung Russland jedoch rückläufig. Huawei ist einer der größten Telekommunikationsausrüster weltweit.

Lager von Onlineversandhändler abgebrannt

In Moskau brannte unterdessen ein großes Lager des russischen Onlineversandhändlers Ozon in der Nähe von Moskau vollständig ab. „Das Dach ist auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern eingebrochen. Die Brandfläche hat 55.000 Quadratmeter überschritten“, teilte der Zivilschutz der Agentur Interfax zufolge mit. Nach Angaben von Ozon konnten mehr als 1.000 Beschäftigte aus dem Gebäude gebracht werden. Zu den Opferzahlen gab es widersprüchliche Angaben.

So kam nach Angaben des Zentrums für Katastrophenmedizin ein Mensch ums Leben, 13 Personen seien verletzt worden. Der Zivilschutz selbst berichtete von elf Verletzten und zwei Vermissten. Der Konzern Ozon wiederum hatte zuvor mitgeteilt, dass alle Mitarbeiter des Lagers rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden seien. Der materielle Schaden wird von russischen Versicherungen auf umgerechnet mehr als 160 Millionen Euro geschätzt.