Lufthansa stutzt Ticketangebot im Sommer wegen Flugchaos

Die deutsche Lufthansa fährt angesichts der Betriebsprobleme im Luftverkehr den Flugbetrieb im Sommer langsamer hoch als bisher geplant. Von Juni bis September seien bei den Passagierairlines 80 Prozent der Kapazität von vor der Coronavirus-Krise geplant, teilte die Lufthansa heute mit. Bisher seien 85 Prozent des Vorkrisenjahres 2019 angepeilt gewesen.

Gravierender Personalmangel

Aufgrund von Personalknappheit an Flughäfen und auch bei Airlines knirscht es beim Hochfahren des Luftverkehrs im Sommerreiseboom gewaltig. Allein die Kernmarke Lufthansa musste in den Sommermonaten schon mehr als 7.000 Flüge streichen. Die Tochter AUA fliegt im Sommer mit 87 Prozent der Kapazität vor der Pandemie.

Auch die anderen beiden großen Netzwerkairlines Air France-KLM und IAG dampften ihre Pläne für das Sommerquartal um fünf Prozentpunkte ein auf 80 bis 85 Prozent, bezogen auf sämtliche Passagierflüge.

5.000 Anstellungen geplant

Nach großem Personalabbau in der Krise schaltet die Lufthansa auf Erholung und Wachstum mit zahlreichen Neueinstellungen um. Im zweiten Halbjahr sollen rund 5.000 Beschäftigte angeheuert werden – in Cockpit, Kabine und am Boden. Im kommenden Jahr sollen es noch einmal so viele sein.

Nach einem Betriebsgewinn von knapp 400 Millionen Euro im zweiten Quartal nannte der MDax-Konzern erstmals eine Gewinnprognose für das laufende Jahr: Dank des Booms im Frachtgeschäft rechnet die Lufthansa mit mehr als 500 Millionen Euro Betriebsgewinn.