Causa Griner: Russischer Staatsanwalt fordert lange Haft

Die in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen Drogenschmuggels für neuneinhalb Jahre ins Gefängnis. Zusätzlich forderte Staatsanwalt Nikolaj Wlasenko heute in seinem Plädoyer vor einem Gericht im Moskauer Vorort Chimki eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Rubel (rund 16.000 Euro).

Die in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner
AP/Alexander Zemlianichenko

Griner war im Februar kurz vor Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem in ihrem Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit Cannabisöl gefunden worden waren – die Menge entsprach laut Staatsanwaltschaft weniger als einem Gramm Cannabis in fester Form. Sie bekannte sich zu Beginn des Gerichtsverfahrens schuldig. Die Höchststrafe für Drogenschmuggel beträgt zehn Jahre Haft.

Laut Griners Anwalt wurde der Sportlerin das Cannabisöl vom Arzt als Schmerzmittel verordnet. Selbst in den USA habe sie nur „gelegentlich“ davon Gebrauch gemacht. In Russland ist Cannabis auch für medizinische Zwecke verboten. Die USA versuchen derzeit, Griner und den ebenfalls in Russland inhaftierten früheren US-Soldaten Paul Whelan freizubekommen. Russland fordert im Gegenzug nach US-Angaben unter anderem die Freilassung des wegen eines Mordes in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Russen Vadim K.