Getreidesilo im Hafen von Beirut weiter eingestürzt

Am zweiten Jahrestag der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind dort weitere Teile der symbolträchtigen Getreidesilos eingestürzt. Eine weiße Staubwolke stieg Augenzeugen zufolge heute über dem Hafen auf. Trotz des Einsturzes versammelten sich dort Dutzende Familien von Opfern der Explosion vor zwei Jahren. Am Sonntag waren die Silos bereits teilweise eingestürzt, nachdem dort ein Feuer ausgebrochen war.

Eingestürztes Getreidesilo in Beirut
Reuters/Issam Abdallah

Einige der Angehörigen weinten, andere riefen: „Wir wollen Gerechtigkeit für unsere Kinder.“ Die Menge trug leere Särge, um an die mehr als 190 Todesopfer der Explosion vor zwei Jahren zu erinnern. Andere forderten eine Aufarbeitung der immer noch nicht geklärten Ursachen. Auf einem Schild war von einer „offenen Wunde“ die Rede.

Bei der Explosion im August 2020 im Hafen von Beirut wurden über 190 Menschen getötet und rund 6.000 weitere verletzt. Der Hafen und große Teile der angrenzenden Wohngebiete wurden zerstört. Es detonierten große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die zuvor über Jahre ohne Schutzmaßnahmen im Hafen gelagert worden waren. Die Behörden haben bis heute nicht erklärt, wie genau die Substanz in den Hafen kam.