Taiwan-Konflikt: Japan und USA wollen eng kooperieren

Japan und die USA wollen angesichts des Konflikts um Taiwan eng zusammenarbeiten. Es sei wichtig, den Frieden und die Stabilität in der Taiwanstraße zu wahren. Darauf verständigten sich Japans Regierungschef Fumio Kishida und die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, heute bei einem Treffen in Tokio.

Zuvor waren bei Manövern der chinesischen Volksbefreiungsarmee in den Gewässern vor Taiwan fünf Raketengeschoße in Japans Ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) niedergegangen. Chinas Verhalten habe „ernste Auswirkungen auf den Frieden und die Stabilität in der Region und der internationalen Gemeinschaft“, sagte Kishida laut japanischen Medienberichten.

Pelosis Besuch als Auslöser

Pelosi war am Vorabend zum Abschluss ihrer Asienreise in Tokio eingetroffen. Sie hatte zuvor Gespräche in Singapur, Malaysia, Taiwan und Südkorea geführt. In Reaktion auf ihren Besuch in Taiwan hatte China gestern die größte militärische Machtdemonstration seit Jahrzehnten anlaufen lassen. Die Muskelspiele sollen Taiwan vor weiteren Bestrebungen nach Unabhängigkeit abschrecken. Zudem sind sie eine Warnung an die USA, sich aus dem Streit herauszuhalten.

Japan hat darauf verzichtet, eine offizielle Haltung zu dem Besuch von Pelosi in Taiwan einzunehmen, drängt jedoch auf eine friedliche Lösung der Probleme durch Dialog. Nach Kishida wollte Pelosi auch den Sprecher des japanischen Unterhauses treffen. Japan ist ein wichtiger Verbündeter Washingtons. Die USA sind zugleich Japans Schutzmacht.