Ankunft von „Razoni“ im Libanon nicht wie geplant

Das erste Schiff mit Getreideexporten aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges soll doch nicht wie geplant heute Früh in der libanesischen Hafenstadt Tripoli anlegen. „Wir möchten Sie darüber informieren, dass die für morgen geplante Ankunft des Schiffes ‚Razoni‘ verschoben wurde“, teilte die ukrainische Botschaft im Libanon gestern der Nachrichtenagentur AFP mit.

Auf die Frage nach den Gründen für die Verschiebung erklärte die Botschaft, dass sie derzeit „keine weiteren Informationen“ habe. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle wird das Schiff, beladen mit 26.000 Tonnen Mais, wahrscheinlich nicht im Libanon anlegen, wenn es seine Ladung an einen Händler in einem anderen Land verkaufen kann.

Drei weitere Schiffe gestartet

Freitagfrüh waren nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums drei weitere Schiffe mit Getreide aus der Ukraine gestartet. Die mit Mais beladenen Frachter würden Irland, Großbritannien und die Türkei anlaufen, erklärte das Ministerium.

Nach Angaben des ukrainischen Infrastukturministers Olexandr Kubrakow traf gestern erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ein ausländischer Frachter im Schwarzmeer-Hafen von Tschornomorsk ein, um dort Getreide einzuladen.

Wegen des russischen Angriffskrieges waren in den vergangenen Monaten alle Getreideexporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer Lebensmittelkrise weltweit beigetragen hatte. Erst kürzlich einigten sich Russland, die Ukraine, die Türkei und die UNO auf ein Abkommen, um die Blockade zu überwinden. Teil der Einigung ist es, die Schiffe zu inspizieren, insbesondere um Waffenlieferungen auszuschließen.