Italien: Allianz gegen Rechtspopulisten bröckelt

Sieben Wochen vor der Parlamentswahl in Italien stoßen die Pläne für den Aufbau einer Mitte-links-Allianz gegen den Rechtspopulismus auf Hürden. Am Wochenende schlossen sich die Grünen, die Linken (Sinistra Italiana) und die neue Partei von Außenminister Luigi Di Maio (Impegno Civico) dem von den Sozialdemokraten (PD) geführten Bündnis an. Als Reaktion darauf verkündete aber die Zentrumspartei Azione das Ende der Zusammenarbeit.

„Dies war die schmerzhafteste Entscheidung meines Lebens“, sagte Azione-Chef Carlo Calenda im Interview mit dem Fernsehsender RAI3. Der Rückzug der Partei könnte weitere Kreise ziehen: Auch die mit der Azione verbündete Zentrumspartei Piu Europa (+Europa) von Italiens Ex-Außenministerin Emma Bonino erwägt den Austritt aus dem Mitte-links-Bündnis, dem sie vergangene Woche beigetreten war.

Azione-Chef Calenda will jetzt ohne Allianzen am Wahlkampf teilnehmen. Der Ex-Industrieminister hofft, zum Zünglein an der Waage nach der Wahl von Italiens neu gewähltem Parlament zu avancieren. In Umfragen gilt derzeit das konservativ-rechte Lager mit 45 Prozent Zustimmung als Favorit.