Taliban-Geistlicher Haqqani bei Anschlag in Kabul getötet

Bei einem Suizidanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist der führende Geistliche der radikalislamischen Taliban, Scheich Rahimullah Haqqani, ums Leben gekommen. Abdul Rahman, der Chef des Geheimdienstes im Bezirk Kabul, bestätigte den Tod des Geistlichen gestern.

Aus Kreisen der Taliban erfuhr Reuters zudem, dass der Angriff in einem Religionsseminar stattgefunden habe. Ein beinamputierter Mann habe in seiner Prothese Sprengstoff versteckt und ihn dann gezündet. Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst nicht klar. Die Taliban erklärten, das Attentat werde untersucht.

Vor einem Jahr haben die Taliban nach dem überstürzten Abzug der internationalen Truppen die Herrschaft in Afghanistan wieder übernommen. Seither ist es immer wieder zu Anschlägen mit zahlreichen Opfern gekommen. Mehrfach bekannte sich die radikalislamische IS-Miliz dazu. Expertinnen und Experten befürchten seit Längerem, dass es wegen der Rivalität zwischen Taliban und anderen Extremistengruppen zu weiterer Gewalt kommen könnte.